Mit dem französischen Gesetz für Krankenhäuser, Patienten, Gesundheit und Regionen (HPST) wurde am 01. April 2010 die Regionale Gesundheitsagentur (ARS) Grand Est gegründet. Sie soll die Umsetzung der Gesundheitspolitik in der Fläche und in räumlicher Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern erleichtern. Die Regionale Gesundheitsagentur Grand Est hat ihren Sitz in Nancy und stützt sich auf zehn auf die gesamte Region verteilte Außenstellen. Sie stellen sicher, dass die lokalen Besonderheiten bei den auf höherer Ebene getroffenen Entscheidungen auch berücksichtigt werden.
Wie alle französischen Regionen wird auch die Region Grand Est im Jahr 2030 mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert sein, insbesondere mit einem deutlichen Anstieg der Zahl der pflegebedürftigen Alten sowie den Problemen im Zusammenhang mit dem Verlust der Eigenständigkeit. In Anbetracht dieser immensen Herausforderung bergen Innovation und partnerschaftliche Projekte in den Bereichen Gesundheit und Prävention ein Lösungspotenzial, das einer eingehenden Betrachtung bedarf.
Die ARS Grand Est hat ihren regionalen Gesundheitsplan für die Jahre 2018 bis 2028 am 18. Juni 2018 unterzeichnet. Darin wird festgelegt, wie die nationalen gesundheitspolitischen Schwerpunkte regional auszugestalten sind und folglich, welche Ziele zusammen mit den Fachleuten im Gesundheitswesen und den Verbänden in der Region Grand Est erreicht werden sollen.
Leitgedanken dieses regionalen Gesundheitsplans sind gesundheitliche Prävention, Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung, Eigenständigkeit älterer, insbesondere unterstützungsbedürftiger Menschen, und Entwicklung einer Innovationspolitik mit dem Ziel, die Veränderungen im Gesundheitswesen zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund wollte die ARS Grand Est ganz selbstverständlich dem Projekt Senior Activ’ als Partner beitreten, da es die gleichen zentralen Ziele verfolgt: Prävention und vorausschauende Planung, Bekämpfung der Isolation alter, unterstützungsbedürftiger Menschen und Innovation, um so lange wie möglich die Eigenständigkeit der Seniorinnen und Senioren insbesondere in ihrer eigenen Wohnung zu erhalten.
Die durch COVID-19 ausgelöste Gesundheitskrise hat im Übrigen gezeigt, wie wichtig der respektvolle menschliche Umgang mit pflegebedürftigen alten Menschen und die Anerkennung von Pflegebedürftigkeit als echtes gesellschaftliches Risiko sind.
Das künftige Gesetz über die Anpassung der Gesellschaft an die Alterung der Bevölkerung entspricht dem Geist von Senior Activ’, da es die Weichen stellen soll, damit jede Seniorin, jeder Senior ab dem Eintritt in den Ruhestand über die eigene Lebensgestaltung frei entscheiden kann, und damit die Gesellschaft ihren Blick auf das Altern ändert.